“Dou konnsd fei werglich ned mäggern!”

… mit derlei Bewertung während und nach den Spielen am Stammtisch reiht der eingefleischte oberländische  Fußballfreund die Leistungen seiner Oberländer Jungs –  Stand zur Winterpause – insgesamt noch vor  “passsd scho!” ein. Wobei das nach fränkischem Maßstab schon klar  über dem Durchschnitt liegt.  In der Tat – das was Bötschi und Tobi mit ihren Jungs aufgebaut und zunehmend häufig gezeigt haben, lässt das fußballerische Oberland anerkennend nicken.

Und die Statistik belegt das auch: 34 Punkte zur Winterpause – das hat es in der achtjährigen SG-Historie noch nie gegeben. Selbst im bisher erfolgreichsten SG-Jahr 2017/18, als man sogar die Aufstiegsrelegation spielen durfte, standen zum gleichen Zeitpunkt nur 33 Punkte zu Buche. Es ist aber nicht so, (noch nicht so), dass hierzulande wieder mit Ähnlichem geliebäugelt werden würde und könnte. Dazu ist das Spitzenduo aktuell zu stark, die einen im Angriff einfach überragend, die anderen insgesamt ein bisschen reifer. Aktuell kratzen unsere Jungs erst mit da oben an, doch stehen noch einige Hausaufgaben an, individuell, in der Gruppe und gesamtmannschaftlich.

Mit “hinten dicht” soll man bekanntlich ja mehr gewinnen können, als vorn. Da haben die Jungs zu unserer aller Freude bereits einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Und “vorn” – da hakt es noch zu häufig bei Durchsetzungsvermögen, Konzentration und “Auge”, wie die ebenso ärgerlichen wie unnötigen Niederlagen gegen Thurnau, Trebgast und Untersteinach gezeigt haben. Sicher mit verantwortlich für diese Pleiten, vor allem gegen Thurnau, war die überlange Verletztenliste. Sie begann bekanntlich schon während der Vorbereitung und wurde schon nach wenigen Spieltagen länger und länger, so dass in Thurnau nur das “allerallerallerletzte” Aufgebot antreten konnte. Da fehlten Spieler, allesamt mit Qualität für die Startelf, die in Topform und fit der Mannschaft enorm hätten helfen können.

Auf die Rückkehr des ein oder anderen Langzeitverletzten dürfen sich die Trainer vielleicht schon im Frühjahr, sicher wohl aber zur kommenden Saison freuen. Dann werden sie aber auch die “gewünschte” Qual der Wahl für die jeweiligen Startformationen haben. Ob man zukünftig dann auch noch gleichzeitig in der von Spielausfällen arg  “gerupften” Reserverunde antreten will, wird noch zu klären sein.

Neue Besen kehren bekanntlich gut. Das alleine würde aber nicht den Kern treffen, dass unsere Spielgemeinschaft in dieser Saison unter der neuen sportlichen Leitung eine bemerkenswert positive Entwicklung genommen hat. Der Umgang miteinander im Mannschaftskreis auf und neben dem Spielfeld, die Trainingsgestaltung und Beteiligung, die Methoden des Trainerteams bis hin zur Spielanalyse haben die Jungs regelrecht “eingefangen” und zu einer verschworenen Einheit werden lassen.

Darüber hinaus bringen sich unsere Aktiven zunehmend bei der Sportplatzpflege ebenso ein, wie bei gesellschaftlichen Veranstaltungen. Mehr noch – sie sind sogar auch deren Initiatoren und Macher. So soll die  närrische Zeit im FCM-Heim nächstes Jahr wieder neu aufleben. Anstelle des legendären, inzwischen verrenteten MIB (Marktleugast in Bestform) wird unter anderem das neu ins Leben gerufene SGO-Männerballett  sicher ein, wenn nicht der Hingucker des Abends sein.

Diese Gemengelage bleibt natürlich auch außerhalb nicht unbemerkt. Das zeigen steigende Zuschauerzahlen, aber auch wachsendes Interesse in Spielerkreisen vielleicht auch Teil dieser Truppe zu werden. So hat sich Marcel Angles vom FC Frankenwald zur Winterpause für unsere Spielgemeinschaft entschieden. Schon während seiner Zeit in der damaligen JFG Oberland ist er als überdurchschnittlicher, ehrgeiziger und technisch begabter Spieler aufgefallen, der sogar den Sprung höherklassig bei den A-Junioren der SpVgg Bayreuth geschafft hat. Mit ihm und einer hoffentlich leeren Verletztenliste hat unsere SG ein solides Fundament, auf dem sich echt was entwickeln kann.

Unsere Spielgemeinschaft auf den Punkt gebracht: Daumen zeigen nach oben, die Stimmung ist gut, die Jungs haben Spaß, die Aussichten sind hoffnungsvoll und in der gesamten SG-Familie ist die Vorfreude auf den Start im Frühjahr jetzt schon riesengroß – und deshalb Jungs, macht weiter so,- es gibt werglich nix zu mäggern!!!

Berichterstatter: Gerhard Schmidt